Oktober 21

Religionen der Welt – Teil 6 – Die Ägypter

Die alt-ägyptische Religion (also des pharaonischen Ägyptens) war eine der großen antiken polytheistischen (mit vielen Göttern) Religionen des Mittelmeerraums und entstand vor ca. 4000 Jahren. Unter römischer Herrschaft wurde sie vom Christentum verdrängt und schließlich von den römischen Kaisern verboten. Dennoch übt diese Mythologie eine andauernde Faszination aus, sodass die alten Götter in den letzten Jahrzehnten wieder neu belebt wurden.

Einen einheitlichen Schöpfungsmythos gab es nicht. Jede Region hatte eigene Vorstellungen, eigene lokale Götter und Feste. Maßgebend für die alten Ägypter war der den Lebensrhythmus bestimmende Nil. Die jährliche Nilschwemme war ein wichtiges Ereignis, da sie den fruchtbaren Nährboden für erfolgreiche Ernten in die Ebene spülte.

Obwohl die ägyptische Götterwelt so vielfältig ist, gibt es mehrere Götter, die als Hauptgott verehrt und den anderen übergeordnet waren. Der herrschende König räumte dem Gott seiner Heimatstadt besonders viel Einfluss ein, sodass im sogenannten Alten Reich der Gott Re und im Mittleren Reich Amun als oberster Gott galt. Unter König Echnaton kam diese Ehre dem Gott Aton zu.

Die Ägypter sahen die Welt als eine große Scheibe, die vom Nil durchzogen wurde und das Land in zwei große Teile trennte. Diese Scheibe stellte die Oberwelt dar, in dessen Mitte die Menschen am Nil lebten. Unter der Erde lag die Unterwelt – ein Spiegelbild der Oberwelt. Das Himmelsgewölbe wurde vom Körper der Göttin Nut dargestellt, die dem Mythos nach jeden Abend die Sonne verschluckte und am Morgen erneut gebar.

Das bekannteste Symbol aus der alt-ägyptische Mythologie ist das Anch (auch Ankh). Dieses Kreuz wird auch als Nilschlüssel bezeichnet und wurde nach alten Überlieferungen den Königen von den Göttern als Zeichen von ewiger Lebenskraft und Stärke übergeben.

Tempel gab es im ganzen Land verteilt und wurden ausschließlich im Auftrag des Königs gebaut. Zentrum eines Tempels, der als irdische Wohnung des Gottes angesehen wurde, war das Gottesbild, das im Allerheiligsten aufgestellt war. Hier hatten nur die höchstrangigen Priester Zutritt. In diesem Schrein wohnte der Gott und konnte so in Interaktion mit der Welt der Menschen treten.

Schon Clemens von Alexandria hat im 3. nachchristlichen Jahrhundert geschrieben, Ägypten sei die Mutter der Zauberer. Aber auch heute noch wird Ägypten als ein Ort der Magie und des Mystizismus angesehen. Wenn die Alten Ägypter von Magie sprachen, so war hier die Rede von heka, womit sie die Energie oder den Katalysator meinten, die bzw. der Schöpfung oder Erschaffung ermöglichte.

Heka galt weder als gut noch böse. Es konnte in beide Richtungen gelenkt werden, je nachdem, was der „Anwender“ bewirken wollte. Den Begriff „Zauberei“ oder „Bannspruch“ benannten die Ägypter mit dem Wort akhu, und auch dieses konnte in beide Richtungen wirken. Die Fähigkeit, Rituale mittels heka durchzuführen, besaßen nur bestimmte Mitglieder einer Dorfgemeinschaft. Man glaubte, das manche Menschen diese Kraft von sich aus – also schon von Geburt an besaßen oder sie sie in gewissen Perioden ihres Lebens gewannen.

„Ägypten fesselt wie ein Krimi und betört wie ein teures Parfüm.“

Omar Sharif

Stefanie Gralewski

Über die Autorin

Ich bin Stefanie Gralewski und das hier ist mein Blog. Es ist kein Anleitungsblog, nicht gefüllt mit Weisheiten oder weltbewegenden Themen. Ich teile hier meine Gedanken, Ansichten und Ideen mit dem, der es lesen möchte. Mein Alltag ist zuweilen anstrengend, magisch, nachdenklich, lustig – aber immer voller Neugier auf das Leben.

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